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Falls man sich einen Fangschreckenkrebs eingeschleppt hat oder in einem Laden einen gekauft hat, möchte man natürlich wissen um welche Art es sich handelt. Nur dann kann man entscheiden ob es besser ist das Tier aus dem Becken zu entfernen oder welche Beckengrösse für das Tier notwendig ist.

Einige Arten kann man sehr gut anhand gut sichtbarer Merkmale unterscheiden, während man bei anderen Arten schon genauer hinschauen muss. Wichtig ist die Herkunft des Krebses zu kennen. Einige Arten kommen nur in einem bestimmten Gebiet vor. Die Färbung der Tiere ist aber meistens kein eindeutiges Identifikationsmerkmal. Viele Arten kommen in den unterschiedlichsten Mustern und Farben daher, deshalb sollte man auf die bei jedem Fangschreckenkrebs vorhandenen Merkmale achten. Diese sind in der Artenübersicht beschrieben.

Meral Spots

Der orange Meral Spot eines Gonodactylaceus ternatensis.

Ein sehr wichtiges Identifikationsmerkmal sind die so genannten Meral Spots. Diese liegen an der Innenseite des Merus etwas über dem Carpus. Dieser Signalpunkt ist bei vielen Arten unterschiedlich gefärbt. Meistens kann man sie gut erkennen wenn der Krebs aus der Höhle schaut oder die Drohhaltung einnimmt. Dabei spreizt das Tier die Raubbeine weit auseinander. Gonodactylellus viridis hat z.B. einen weissen Meralspot mit rötlichen Stellen am Rand, während sie bei Gonodactylus smithii lila mit einem weissen Ring aussenrum sind. Einige Arten kann man so eindeutig identifizieren, aber das klappt nicht immer, denn bei kleineren Arten ist es eigentlich unmöglich den Meralspot mit den Augen zu erkennen. Hier helfen gute Makrofotos die man sich dann genauer anschaut weiter. Bei vielen Gonodactylellus Arten kommt man mit dieser Methode nicht sehr weit, denn bei fast allen ist der Meralspot weiss. Hier ist ein genaueres anschauen des Telsons und weiterer Merkmale nötig.

Hier nun ein paar Beispielfotos von den Meralspots.
[1] Gonodactylaceus falcatus (gelbe Meralspots), [2] Gonodactylaceus glabrous (orange Meralspots)
[3] Gonodactylaceus ternatensis (orange Meralspots), [4] Gonodactylellus viridis ( weisse Meralspots mit rötlichen Stellen am Rand)
[5] Gonodactylus smithii (lila Meralspot mit weissem Ring aussenrum)

Auf die Miniaturen klicken um sie vergrössert anzuzeigen.

Telson

Das Telson ist sehr wichtig für die Identifikation.

Über die Form des Telsons lassen sich viele Arten eindeutig identifizieren, bzw. eingrenzen. So sieht man eigentlich sofort ob es sich um einen Gonodactylellus, Gonodactylaceus oder Gonodactylus handelt. Die Art Gonodactylaceus hat z.B. in der Mitte des Telsons fünf längliche Erhöhungen (Carina genannt), während bei der Spezies Gonodactylellus nur drei vorhanden sind. Auf den Bildern [1] und [3] ist das sehr gut zu erkennen. Manche Arten haben auf dem Telson eindeutige Merkmale die eine ID erleichtern. Bei Gonodactylaceus falcatus sind es 4 schwarze Punkte die man auf dem Bild [1] gut erkennen kann und Gonodactylus smithii hat am unteren Ansatz der Uropoden kleine rote Stellen (Bild [5]). Ein Problem gibt es aber bei dieser Methode. Für eine eindeutige Identifikation ist meistens ein gutes Foto des Telsons nötig.

Einige Beispielfotos verschiedener Arten.
[1] Gonodactylaceus falcatus, [2] Haptosquilla stoliura, [3] Gonodactylellus viridis, [4] Gonodactylaceus ternatensis, [5] Gonodactylus smithii

Farben

Gonodactylaceus ternatensis hat auffällige rote Querbänder.

Eine weitere Möglichkeit der Identifikation ist mit der Farbe der Tiere möglich. Aber nur ein paar Arten haben eindeutige Färbungen die fast immer gleich sind. Bei Gonodactylaceus ternatensis sind es der dunkelgrüne Körper mit den roten Querbändern die über den Körper verlaufen. Zur Sicherheit sollte man sich bei G. ternatensis aber immer die Meral Spots oder das Telson anschauen, denn auch Gonodactylus smithii kann diese roten Querbänder haben. Odontodactylus scyllarus hat ein Leopardenmuster seitlich auf dem Carapax und ist dadurch sehr leicht zu identifizieren. Weitere Beispiele sind die blauen Schlagwaffen von Neogonodactylus curacaoensis und die blauen Streifen auf dem Pleon von Gonodactylellus caldwelli.
Pseudosquilla ciliata ist sehr häufig knallgelb. Das erleichtert die Sache wenn man diese interessante Art bei einem Händler bestellen will. Einfach nach einem gelben etwa 5-7 cm grossen Fangschreckenkrebs fragen, denn das ist zu 95% ein Pseudosquilla ciliata.

Falls Ihr einen Fangschreckenkrebs habt und nicht wisst welche Art es ist, bin ich gerne bei der Identifikation behilflich. Dazu einfach eine Email mit ein oder mehreren guten Fotos an mich schicken.